Pilgern auf dem Olavsweg:

Vormittags bequeme Fluganreise von Stuttgart über Kopenhagen nach Trondheim. Ihre Reisebegleiterin Dr. Andrea Opielka wird in Kopenhagen zusteigen und Sie von da an begleiten. Empfang am frühen Mittag in Trondheim und Transfer in Ihr zentral gelegenes Hotel. Der restliche Tag steht zu Ihrer freien Verfügung. Erholen Sie sich vom Flug und lernen Sie Ihre Pilgergruppe bei einem ersten gemeinsamen Abendessen näher kennen. Hotelübernachtung im Comfort Hotel Trondheim.

Generelle Information: Sie müssen Ihr Tagesgepäck stets selbst tragen. In den Unterkünften werden Sie jeweils eine Lunchbox mit einem Mittagessen für unterwegs bekommen. Für genügend Wasservorrat müssen Sie selbst sorgen. Ihr weiteres Gepäck wird täglich von Unterkunft zu Unterkunft transportiert.

Nach dem Frühstück knappe zwei Stunden Busanreise bis nach Verdal und Start Ihres ersten sehr sanften Pilgerabschnitts. Verdal ist eine norwegische Kommune in Trøndelag. Am 19. Mai 1893 fand in Verdal die größte Naturkatastrophe Norwegens in der Neuzeit statt. Nach einem ungewöhnlich niederschlagsreichen Winter rasten 55 Millionen Kubikmeter Schlamm zu Tal und begruben ganz Verdal unter sich. Ein Drittel des Ortes verschwand: 105 Höfe, tausende Stück Vieh und 116 Menschen. Die Schlammlawine war 8–10 Meter hoch und raste mit 60 Stundenkilometern zu Tal. Dabei wurde bei Stiklestad ein 40–50 Meter hoher Uferwall aufgeschwemmt. Dazwischen war von den vielen früheren Gebäuden und Höfen keine Spur mehr zu finden. Heute ist es beim Anblick des idyllischen Tals kaum mehr vorstellbar, dass sich einst eine solch schreckliche Naturkatastrophe dort zugetragen hat. Sie kommen auf dem ersten Pilgerabschnitt von Verdal nach Stiklestad, der mit seinen nur 5 Kilometern eher einem Spaziergang gleicht, in Tritt und kommen spätestens jetzt auch mental in Norwegen an. In Stiklestad haben Sie Zeit für die Erkundung des Ortes. Im Jahre 1030 kämpfte Olav der Heilige mit seinen um die 3.600 Anhängern gegen ein starkes Bauernheer. Der Sage nach erlitt er drei tödliche Verletzungen. Olavs Tod ging mit zahlreichen Wundern einher, sodass sich das einstige Schlachtfeld bald zu einer Wallfahrtsstätte entwickelte. Die Schlacht von Stilkestad brachte dem Christentum in Norwegen endgültig den Sieg. Ein Altarbild in der Kirche von Haltdalen zeigt den Einzug Olavs in Verdal und seinen Fall. Auf diesem Bild sind die Schilde rot mit gelbem Kreuz, woran das jetzige Wappen der Kommune Verdal noch erinnert. Am Ortseingang von Stilkestad erhebt sich ein Olavsdenkmal mit Blumenrabatten in Form des Olavskreuzes. Sie besuchen das nationale Kulturzentrum mit einer Dauerausstellung über die Geschehnisse im Jahre 1030 in dieser Region. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die älteste und größte Freilichtbühne Norwegens, auf der seit 1954 jährlich um die 5.500 Besucher dem nachgespielten Drama der letzten Stunden des Heiligen Olav beiwohnen können. Ein Freilichtmuseum mit gut 30 Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert lädt ebenso ein wie die geschichts-trächtige romanische Steinkirche von 1180, die genau an der Stelle errichtet wurde, an der Olav der Heilige sich vor seinem Tod an einen Stein gelehnt und Gott um Beistand gebeten haben soll. Gemeinsames Abendessen und Übernachtung in Stilkestadt.

> Gehstrecke etwa 5 km – 1 Std. Gehzeit

Am heutigen Tag machen Sie sich auf zum "ersten echten Pilgertag"! Über eine schöne Birkenallee erreichen Sie wieder das Ortszentrum von Verdal. Anschließend führt die Route auf kleinen Wegen und Straßen bergauf und bergab mit schönen Blicken auf den Trondheimfjord durch die hügelige Landschaft. Lediglich hinter Lian und vor Munkeby sind kurze Passagen auf steilen Pfaden zurückzulegen. Den krönenden Abschluss bildet die Klosterruine von Munkeby. Das ehemalige Kloster von Munkeby wurde zwischen 1150 und 1180 von englischen Mönchen als weltweit nördlichste Niederlassung des damals noch sehr jungen Zisterzienserordens gegründet. Doch schon 1207 verlegte die Ordensgemeinschaft ihren Sitz auf die Insel Tautra im Trondheimfjord. Die Kirche blieb, diente bis zur Reformation als Pfarrkirche für die umliegenden Dörfer und wurde erst 1589 endgültig aufgegeben. Später diente sie als Steinbruch, so dass heute nur noch ein Teil der Außenmauern erhalten ist. 2007 gründete eine französische Ordensgemeinschaft ein neues Kloster in Munkeby, etwa 1,5 km von der Ruine entfernt. Seit 2009 leben dort vier Mönche, die sich u.a. der Käseherstellung auf traditionelle französische Art widmen. Abendessen und Übernachtung in Munkeby.

> Gehstrecke etwa 20 km – 5 Std. Gehzeit

Von Munkeby aus führt der Weg entlang des Sees Langasdammen Richtung Nordwesten. Sie folgen dann mehr oder weniger der Straße entlang des Trondheimfjords bis nach Levanger, einer der größeren Städte in der Region. Von dort gehen Sie zum Arboretum Levanger und folgen der Straße bis zur Küste. Abendessen und Übernachtung in Laberget.

> Gehstrecke etwa 21 km – 4 Std. Gehzeit

Die heutige Strecke ist lang und anstrengend, zum Teil auf asphaltierten Straßen. Jedoch ist das Wasser des Trondheimfjords nie weit entfernt und schenkt herrliche Ausblicke. Es geht vorbei am Falstadsenteret (Kriegsmuseum) und an der Ekne-Kirche bis nach Hellberg. Mittlerweile befinden Sie sich auf der Halbinsel Frosta, einer Region mit reicher Kulturgeschichte. Frosta wird manchmal auch "Trondheims Küchengarten" genannt, da es hier ein gutes Mikroklima und infolgedessen etliche Bauernhöfe mit Gemüseanbau gibt. Olav Vigdeild hatte seinen Häuptlingssitz im nahen Viktil bei Frosta. Der Hof lag südwestlich des Wikingerhafens in Fånestangen. Er lebte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und war vielleicht der größte Häuptling, den Frosta hervorgebracht hat. Im Mittelalter befand sich dort eine bedeutende Thingstätte, wo eines der ersten schriftlich überlieferten Gesetze Norwegens, das sogenannte Frostathingslov, beschlossen wurde. Abendessen und Übernachtung in Hellberg.

> Gehstrecke etwa 25 km – 5 Std. Gehzeit

Herrliche Landschaft prägt die heutige sehr schöne Pilgerwanderung durch Wald, über Hügel hinweg und über Felder – immer mit dem Meer zu Ihrer Rechten. Der letzte Abschnitt überquert die zwei Kilometer lange Brücke zwischen Frosta und der Insel Tautra, die für ihre Klosterruinen berühmt ist. Tautra ist zudem ein Vogelschutzgebiet mit Tausenden von Seevögeln und Eiderenten, die sich jeden Frühling und Sommer paaren und brüten.
Das Kloster Tautra – Monasterium sanctae Mariae in Tuta Insula – oder auch Kloster Tuterø genannt, ist eine ehemalige Zisterzienserabtei und liegt auf der höchsten Erhebung der vom Klima begünstigten Insel. Gegründet wurde das Kloster im Jahr 1207. Im Jahr 1254 brannte das Kloster ab, 1532 kam das Ende als selbstständige Abtei. Im Jahr 1537 wurde das Kloster von der Krone eingezogen. Die Klosterruine wurde 1846 von der norwegischen Denkmalschutzvereinigung erworben, die die Anlage in Teilen sichern und 1879 Ausgrabungen durchführen ließ. In Tautra quartieren Sie sich für die kommenden zwei Nächte ein. Abendessen und Übernachtung in Tautra.

> Gehstrecke etwa 20 km – 4 Std. Gehzeit

Nach den Pilgerwandertagen tut der Inseltag richtig gut. Genießen Sie die herrliche Lage der Insel Tautra mitten im norwegischen Fjordgebiet. Als Kloster Tautra wird auch das unweit des mittelalterlichen Klosters erbaute neue Marienkloster Tautra bezeichnet, in dem heute noch elf Nonnen leben. Hier können Sie an einem der Gottesdienste in der Klosterkirche teilnehmen. Diese finden sieben Mal am Tag statt. Außerdem gibt es ein Besucherzentrum mit einer Ausstellung über das Zisterzienserleben sowie ein Geschäft, in dem eigens hergestellte Produkte verkauft werden. Auch ein Raum, in dem auf Kurzfilmen das Leben der Nonnen und alle Räume des Klosters gezeigt werden. Kombinieren Sie heute den Besuch inklusive Führung durch das Mariakloster mit Erholungsstunden in der wunderbaren Umgebung. Abendessen und Übernachtung in Tautra.

Am heutigen Tag nehmen Sie zuerst das Boot von Tautra nach Trondheim, was etwa eine Stunde lang dauert. Die Fahrt quer über den Trondheimfjord schenkt Ihnen nochmals wunderschöne Natureindrücke der unvergleich-lichen norwegischen Landschaft. Vom kleinen Hafen sind es dann nur zwei Kilometer zu Fuß zum Nidarosdom und damit dem Endpunkt des St. Olavsleden. Der restliche Tag steht zu Ihrer freien Verfügung. Wenn Sie mögen, kann ein gemeinsames Abendessen organisiert werden. Hotelübernachtung im Ihnen bereits bekannten zentral gelegenen Comfort Hotel Trondheim.

> Gehstrecke etwa 2 km – 1/2 Std. Gehzeit

Trondheim liegt an der Mündung des Flusses Nidelva in der Provinz Trøndelag und wurde 997 als Nidaros gegründet. Trondheim ist mit gut 200.000 Einwohnern nach Oslo und Bergen die drittgrößte Stadt des Landes. Die Vielfalt Trondheims ist nahezu grenzenlos, denn die Stadt besticht sowohl durch historischen Charme las auch durch pulsierende Modernität. Trondheim hat sich zum Vorreiter in Sachen Innovation entwickelt und gilt als norwegische Hauptstadt des Wissens. Das ist auch der Norwegischen Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität zu verdanken, der größten Hochschule Norwegens. Die Stadt besitzt ein reiches Kulturangebot und ist unter anderem Sitz des Trøndelag-Symphonieorchesters, des Trøndelag-Theaters und der regionalen Jazzszene Dokkhuset. Eine Reihe von Museen und Galerien vermitteln bildende Kunst und Geschichte. Als Heimat der nordischen Genüsse kreieren kreative, aufstrebende Köchinnen und Köche mit regional produzierten, hochwertigen Zutaten aus Land und Meer beste Küche. Außerdem hat sich Trondheim über die Jahre zu Norwegens führender Fahrradstadt entwickelt. In Bakklandet gibt es sogar den ersten Fahrradlift der Welt – die sogenannte Trampe. Der Lift, der von jeweils fünf Personen zugleich benutzt werden kann, befördert Jahr für Jahr 20.000 bis 30.000 Radfahrerinnen und Radfahrer den steilen Hügel hoch. Brauereien aus dem 18. Jahrhundert, die sich am Fluss Nidelva entlangreihen, lohnen ebenfalls einen Blick.
Erleben Sie heute in Trondheim vor allem eine Führung durch den beeindruckenden Nidarosdom – auch Trondheims gotische Königin genannt. Das über der Grabstätte des Heiligen Olavs errichtete Gotteshaus ist die größte Kathedrale Norwegens. Seit Jahrhunderten und bis zum heutigen Tag ist sie ein wichtiger Wallfahrtsort, über eintausend Menschen pilgern Jahr für Jahr zum Nidarosdom. Er wurde ab 1070 erbaut, die ältesten erhaltenen Teile stammen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Von etwa 1050 bis zur Reformation war die Kathedrale ein wichtiges Pilgerziel. Auch wenn der größte Teil der Kirche im Stil der Gotik erbaut wurde, zeigen die ältesten Teile am Querschiff noch romanische Züge. Im Mittelalter und nach Norwegens wiedererlangter Eigenständigkeit ab 1814 war der Nidarosdom die Krönungskirche der norwegischen Könige. Als Letzter wurde König Håkon VII. hier 1906 gekrönt. 1957 wurde König Olav V. als erster König nicht mehr im Dom gekrönt, sondern gesegnet. 1991 setzte der heutige König Harald V. mit Königin Sonja diese neue Tradition fort. Die rund 5.000 Skulpturen, die den Dom schmücken, werden Sie in Staunen versetzen. Und es lohnt sich, die vielen aufwändigen Details ausgiebig zu studieren, denn die Steinmetze, die den Dom regelmäßig restaurieren, haben das ein oder andere ungewöhnliche Beiwerk eingearbeitet – lassen Sie sich überraschen! Anschließend bleibt Ihnen noch Zeit zur freien Verfügung, um das faszinierende Trondheim zu erkunden. Wenn Sie mögen, kann ein letztes gemeinsames Abendessen organisiert werden. Hotelübernachtung im Ihnen bereits bekannten zentral gelegenen Comfort Hotel Trondheim.

Morgens Transfer zum Flughafen und Rückreise über Kopenhagen nach Stuttgart. Andrea Opielka wird Sie bis Kopenhagen begleiten.